Vorfreude, Herausforderungen und Glücksmomente
Insgesamt 489 Meisterinnen und Meister erhielten bei der Meisterfeier 2024 der Handwerkskammer für Unterfranken auf großer Bühne ihre Meisterbriefe. Dieser besondere Moment markiert den feierlichen Schlusspunkt einer besonderen, aufregenden und herausfordernden Zeit. Das zeigen auch Ariana Siegler aus Lohr am Main und Jan Korostil aus Hammelburg. Die Schreinermeisterin und der Kfz-Technikermeister gehören zu den Handwerkerinnen und Handwerkern, die in den vergangenen zwölf Monaten erfolgreich ihre Weiterbildung zum Meister bei der Handwerkskammer für Unterfranken absolviert haben.
"Ich wollte in meinem Beruf noch besser werden, mehr Wissen erlangen und die Karriereleiter hinaufklettern", nennt Schreinermeisterin Ariana Siegler als Gründe für den Besuch der Meisterschule. Ein klares Ziel vor Augen hatte auch Jan Korostil. "Ich wollte mir für meine weitere Berufslaufbahn eine Basis schaffen, mit dem Meistertitel als Fundament, auf dem ich weiter aufbauen kann", erklärt der 30-Jährige. Um dieses Fundament zu schaffen stehen Meisterschüler zahlreiche Stunden auf dem Plan, in denen sie Stück für Stück ihr theoretisches Wissen vertiefen und ihre praktischen Fertigkeiten verfeinern. Der Meisterkurs vermittelt zudem das Rüstzeug, um erfolgreich ein eigenes Unternehmen zu führen sowie junge Menschen auszubilden. "Ich habe jetzt als Meister einen viel tieferen Einblick und kenne die genauen Zusammenhänge", bestätigt Jan Korostil. "Durch die Weiterbildung habe ich meinen Blickwinkel verändert. Ich plane und konstruiere nun wirtschaftlicher, bin effektiver und schneller", ergänzt Ariana Siegler.
Intensive Zeit
Die Zeit im Meisterkurs war für beide eine intensive und sehr wertvolle Zeit. "Wir haben miteinander und voneinander gelernt. Es sind Freundschaften entstanden, die bis heute bestehen", erinnert sich Kfz-Technikermeister Jan Korostil, der den Meisterkurs an der Fahrzeugakademie Schweinfurt besucht hat. Auch für Ariana Siegler war die Zeit in der Meisterschule in Würzburg etwas Besonderes. "Wir haben uns bestens verstanden und gerne ausgetauscht", erklärt auch die 23-Jährige. Der Zusammenhalt sei in der Zeit der Prüfungen enorm wichtig gewesen. "Während dieser Zeit war die Belastung extrem hoch. Was ich im Kurs gelernt habe, hat mir aber auch die Sicherheit gegeben, gut vorbereitet zu sein", erinnert sich Jan Korostil. Für Ariana Siegler war auch der Bau des Meisterstücks, der im Schreinerhandwerk zur Meisterausbildung gehört, eine Herausforderung. "Ich habe viele Stunden investiert, denn natürlich sollte es perfekt und meisterlich werden", erklärt die 23-Jährige. Umgesetzt hat sie ein Sideboard mit Furnier in Fischgrätenoptik und zahlreichen individuellen Details, wie einer Schmuckschublade mit einem versteckten Schließmechanismus.
Der besondere Moment
Nach den vielen Stunden des Lernens und des Tüftelns erinnern sich beide noch genau den Moment, als sie erfuhren, die Weiterbildung erfolgreich bestanden zu haben. Bei Ariana Siegler war das nach der praktischen Prüfung. "Als der Prüfer mir sagte, dass ich bestanden habe, ist es aus mir herausgebrochen. Ich war erleichtert und glücklich", berichtet sie. Jan Korostil erreichte die Nachricht an einem Montagvormittag während der Arbeit. "Meine Freundin hatte zuhause den Brief geöffnet und mir ein Foto geschickt. Ich konnte den Rest des Tages an nichts anderes denken, als dass ich jetzt Meister bin", erinnert er sich noch heute mit strahlenden Augen.
Angekommen
Mittlerweile sind sowohl Ariana Siegler als auch Jan Korostil mit Meistertitel ins Berufsleben zurückgekehrt und sich bewusst, dass die Qualifikation nicht das Ende des Weges, sondern vielmehr einen Startpunkt bedeutet. "Das Kfz-Handwerk entwickelt sich ständig weiter, wodurch auch ich immer am Ball bleiben und mich ständig weiterbilden muss. Diese Abwechslung macht es auch spannend für mich", sagt Kfz-Technikermeister Jan Korostil. Schreinermeisterin Ariana Siegler ergänzt: „Zu einer richtigen Meisterin werde ich erst durch Erfahrung und die möchte ich in den nächsten Jahren sammeln.“ Mit ihrem Meistertitel haben beide den Grundstein gelegt, um nun als Meister ihres Gewerks zu wachsen und die Zukunft des Handwerks aktiv mitzugestalten.
Über ihren persönlichen Weg zum Meisterbrief berichten Ariana Siegler und Jan Korostil auch im Video: